Normalerweise denkt man nicht viel nach, wenn man in ein Auto einsteigt. Tür auf, rein, Tür zu, los. Normalerweise sitzt man jedoch auch nicht in Fahrzeugen, die so viel kosten wie eine Luxusvilla. Da darf man schon mal aufgeregt sein, wenn der Eigentümer sagt: „Setz‘ dich doch mal rein.“ Wenn er dann noch nachlegt: „Mach mal an“, gefolgt von „Gib‘ mal Gas“ – dann zittert der Fuß beim Treten des Pedals ganz doll.

Das Auto, von dem wir hier sprechen, ist ein McLaren P1 GTR. Kostenpunkt: knapp 2,9 Millionen Euro. Standort: das Autohaus Nora in Bitburg. In diesem Autohaus verkauft Patric Nora Fahrzeuge, die andere als „besonders“ bezeichnen würden. Ferrari, Porsche, Lamborghini und Co. stehen im Gebäude. Das Highlight, den mit Abstand teuersten Wagen, hat er in der Mitte platziert.

McLaren P1 steht in Bitburg zum Verkauf

Der Preis dürfte dabei auch daher kommen, dass das Auto streng limitiert ist. „Es wurden nur 58 davon gebaut“, sagt Patric Nora. Zum Produktionsende des McLaren P1 wurde den Besitzern der Straßenversion exklusiv die Gelegenheit gegeben auch die Rennversion P1 GTR zu erwerben. Von diesen wurden rund 35 Fahrzeuge nachträglich umgebaut. Anpassungen, die notwendig sind, wenn man das Auto auf der Straße fahren will. In dem Zustand, wie er in Bitburg steht, hat der P1 GTR keine Straßenzulassung. Alleine das Umrüsten könnte mehrere Hunderttausend Euro kosten, sagt Nora. Das Auto in seinem Unternehmen ist also eines von etwa 20 Fahrzeuge ohne Umbauten.

Einmal hat Patric Nora dieses Auto bereits verkauft – damals an einen Stammkunden, der seinen Fuhrpark immer wieder bei ihm erneuert. Dieser Kunde habe sich dann aber nach einer Zeit für ein anderes Modell aus dem Hause Ferrari entschieden, Nora kaufte den McLaren zurück. Dass Interessenten nach Bitburg kommt, um sich das Auto anzusehen, ist eher selten. Ob es einfacher wäre, den P1 zu verkaufen, wenn er Straßenzulassung hätte? „Schwer zu sagen“, meint Nora. Denn auch, wenn man in umrüsten lasse, dürfe man ihn nur mit britischen oder US-amerikanischen Kennzeichen fahren. Aufgrund rechtlicher Bestimmungen erteilen Deutschland, Frankreich und Belgien keine Straßenzulassung für dieses Auto.

1000 PS, aber keine Straßenzulassung

Selbst gefahren ist Patric Nora den Wagen einmal, als er aus der Wartung kam. „Wir haben uns damals eine Strecke auf dem Flugplatz gebucht“, sagt er. Dort sei Nora einige Male auf und ab gefahren um alle Gänge zu testen und zu schauen, ob bei dem 1000-PS-Boliden alles funktioniere. Übrigens, wer sich ein Auto für 2,9 Millionen Euro kaufen und dennoch auf das Klima achten will: der McLaren P1 GTR ist ein Hybrid.

Nervosität beim Fahren solcher Autos kennt auch Patric Nora, wenngleich er öfter mit Premium-Boliden unterwegs ist. „Da fährt man sehr vorsichtig, schaut beim Kreisverkehr genauer hin“, sagt er.